Zum Abschluss des Festivals wurden am vergangenen Samstag die ZKB Preise verliehen, mit denen die Zürcher Kantonalbank als Hauptpartnerin am Festival auftretende Künstler*innen seit über zwanzig Jahren auszeichnet. Den mit CHF 30'000 dotierten ZKB Förderpreis erhielt der libanesische Choreograf Ali Chahrour für das Stück «The Love Behind My Eyes». Die aus Monika Truong, Nataly Sugnaux Hernandez, Nedjma Hadj Benchelabi, Yoko Kawasaki und Eva Neklyaeva bestehende Jury begründete ihren Entscheid insbesondere mit der sorgfältigen und virtuosen Komposition von Raum, Licht und Musik, mit der radikale Sanftheit der Gesten im Stück unterstrichen werde. Die Jury zeigte sich ebenfalls beeindruckt von dem Fakt, dass «The Love Behind My Eyes» von Chahrour und den anderen Mitwirkenden in Beirut in der Zeit der Covid-Pandemie und anderer schwerer Krisen entwickelt worden sei. «Vor diesem Hintergrund fordert es Raum für Intimität, persönliche Geschichten und verkörpertes Wissen ein und thematisiert zugleich auf ein grösseres Spektrum kollektiver sozialer Probleme», so die Jury.
Den mit CHF 5000 dotierten Anerkennungspreis verlieh die Jury an die kubanische Performerin Martha Luisa Hernández Cadenas. Ihr Stück «No soy unicorno», so die Jury, sei reich an Poesie und konkreten Bildern aus dem soziokulturellen Kontext Havannas. «Die Grosszügigkeit, Nachdenklichkeit und Fluidität ihrer Performance sowie die Freiheit, mit der sie Bedeutungen und Medien zusammenfügt und auseinandernimmt, spiegeln ein vielschichtiges Thema wider», betonte die Jury in ihrer Begründung weiter.
Mit dem ZKB Publikumspreis wurde «The Children of Amazi (Kinder des Wassers)» ausgezeichnet. Das Stück ist das Ergebnis der Initiative SMALL CITIZENS, einer Koproduktion des Ishyo Arts Centre in Ruanda und des Théâtre du Papyrus in Belgien. Ziel der Initiative ist es, junges Theater in Ostafrika interkulturell neu zu denken und zu realisieren.
Hier finden Sie die Begründung der Jury.