colectivo LASTESIS

Alles begann mit einem Video, das 2019 viral ging: Mit verbundenen Augen richteten Frauen und queere Menschen in einer Protestaktion in Chile den kollektiven Zeigefinger auf die struktu­rellen Probleme, die häuslicher und institutioneller Gewalt gegen Frauen und queere Menschen zu­grunde liegen. Die lautstark vorgetragene Hymne wurde in der Folge in zig Sprachen übersetzt und die Choreografie von Frauen auf der ganzen Welt getanzt. Entwickelt hatte die Aktion das feminis­tisch-­aktivistische Kollektiv LASTESIS. Die vier Frauen dahinter, Sibila Sotomayor, Daffne Valdés, Paula Cometa und Lea Cáceres, wollen mit ihrer Arbeit feministische Theorien als kreativen Wider­stand erlebbar machen. Damit wurden sie weltbe­rühmt. Das Nachrichtenmagazin «Time» hat die Mitglieder des Kollektivs unter die 100 einfluss­reichsten Menschen des Jahres 2020 gewählt.

Am diesjährigen Theater Spektakel kommt das colectivo LASTESIS zweimal vor: als Teil der Vortragsreihe Talking on Water sowie mit einem Workshop, der in die Aufführung der Per­formance «RESISTENCIA» münden wird. «RESISTENCIA» übersetzt Ideen feministischer Au­tor*innen wie Judith Butler, Paul B. Preciado und María Lugones in eine Performance, die von den 40 Workshop-Teilnehmer*innen aus Zürich am Fr, 26.8. um 22 Uhr auf die Zentralbühne gebracht wird. Im Wider­streit zwischen Unterdrückung und Vergnügen, Tod und Feier, Denunziation und Widerstand geht es dabei um die Verteidigung des Rechts auf ein gewaltfreies Leben. (ll)