Ragnar Kjartansson

Viele Arbeiten des isländischen Künstlers Ragnar Kjartansson haben mit Freundschaft zu tun, und mit Musik, und mit Drama, und mit Wie­derholung. Für dieses Projekt hat er zwei befreun­dete Künstler*innen angefragt, mit ihm eine opern­hafte Skulptur zu schaffen und einen einzigen dramatischen Moment zu wiederholen: Vier Tage lang, jeweils drei Stunden, dauert die Performance auf der Saffainsel. Kjartansson hat eine Waldhütte gezeichnet, die auf der Insel wie das Überbleibsel eines Bühnenbildes einer fahrenden Operetten­truppe stehen wird. Während die Musikerin Kristín Anna Valtýsdóttir dort Klavier spielt, wird Kjartansson mit der Star-­Comedian Saga Garðarsdóttir die Es­senz einer dramatischen Szene loopen.

Aufgewachsen in einer Theaterfamilie war Kjartans­son in mehreren Bands und hat in seinen Arbeiten als bildender Künstler immer wieder virtuos mit Musik und Theater gespielt. Bereits seine Abschluss­arbeit an der Kunsthochschule war, wie er selbst sagt, eine «sculptural opera». Kjartanssons Werke werden weltwelt ausgestellt – jüngst etwa im Metro­politan Museum of Art in New York, in der Barbi­can Art Gallery in London, im Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington oder im Palais de Tokyo in Paris. In Zürich performt Kjartansson seit Jahren zum ersten Mal selbst. (mvh)